Power to Heat Anlagen
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Tacettin Öztoprak
Erhitzer + Kessel
Ausgangssituation
In Deutschland besteht aufgrund von Verschiebungen in Erzeugung und Verbrauch und dem daraus resultierenden Ungleichgewicht in der Netzfrequenz derzeit ein erhöhter Bedarf an Regelenergie. Für Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen, die in der Lage sind, flexibel zu agieren, liegt in diesem Bedarf ein Mehrerlöspotential, das immer mehr Anlagenbetreiber entweder bereits nutzen oder aber kurzfristig nutzen wollen.
Flexible Anlagen können dabei durch ihre Leistungsänderung dem jeweiligen Netzzustand entgegen wirken. Neben konventionellen Anlagen dürfen seit dem 01. Januar 2012 auch EEG-Anlagen, die sich in Direktvermarktung befinden, an diesem Markt teilnehmen.
Konzept
Blockheizkraftwerke, die negative Regelenergie zur Verfügung stellen wollen, können aufgrund ihres bestehenden Wärmekonzeptes oftmals nur mit einer sehr geringen oder keiner Flexibilität am Regelenergiemarkt teilnehmen. Hintergrund dafür ist die im Falle der Leistungsreduzierung gleichfalls deutlich reduzierte Wärmeerzeugung und die damit verbundene Unterversorgung der Wärmesenke.
Die Power to Heat (P2H) - Technologie bietet diesen Anlagen die Möglichkeit, die Bereiche Wärme und Strom zu verbinden und damit zusätzliches Flexibilitäts- und Erlöspotentiale zu schaffen.
Die Wärmesenke kann über die Kombination aus BHKW und P2H auch im Abregelbetrieb weiter stabil und vertragskonform versorgt werden. Über die bereits bestehende Wärmeinfrastruktur kann die erzeugte Wärme an Verbraucher transportiert werden. Im Ergebnis dessen können die vorhandenen Wärmenetze als Pufferspeicher für Spitzenlasten im Stromnetz fungieren. Dies ist gleichermaßen volkswirtschaftlich sinnvoll, als auch für die einzelne Anlage wirtschaftlich attraktiv.
Anwendungsmöglichkeiten
Dieses Produkt richtet sich an Interessenten, die über eine dezentrale Erzeugungsanlage mit einer Wärmeanwendung verfügen und damit dem Markt negative Regelleistung anbieten wollen. Darunter fallen z.B. KWK-Anlagen mit einer entsprechenden Wärmesenke.
Die Steuerung erfolgt in Kombination mit BHKW von der Anlagensteuerung, im P2H Modul befindet sich ein Profibus Modul.
Alternativ ist auch eine eigenständige Funktion der P2H als reiner Verbraucher möglich. Auch in diesem Fall wird die Anlage an ein Virtuelles Kraftwerk angebunden und gilt als eigenständige technische Einheit. Die Steuerung wird direkt vom P2H Modul durchgeführt.
Ihre Vorteile auf einen Blick
- höheres Flexibilisierungspotential der Erzeugungsanlage/KWK-Anlage bei gleichzeitiger Gewährleistung der Wärmelieferung
- kostengünstige Alternative zum Zubau von Wärmespeichern
- hoher Wirkungsgrad von ca. 95% Prozent
- einfach technisch umsetzbar
- stufenlos regelbares Aggregat
- kein Einsatz fossiler Brennstoffe